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Naturschutz

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Kompensation am Holzbach - Retention und Feuchtlebensräume

Im Rahmen des Bebauungsplans „1. Änderung und Erweiterung des Industrie- und Gewerbegebietes Hedwigsthal-Hüttenstraße“ mussten in der Holzbachaue (VG Puderbach) Retentionsflächen (7,87 ha) geschaffen und Ausgleich für Natur- und Landschaft (16 ha) erbracht werden. Das hydrogeologische Gutachten wurden von igeo erbracht, die Aufstellung des B-Plans durch MANNS Ing. begleitet. Im Bereich der Landschaftsökologie ging es um Biotopverluste von fast 9 ha. Der Ausgleich sollte vollumfänglich in der (Wieder-)Vernässung und Revitalisierung von Auen-Lebensräumen erbracht und vorhandene Standortpotenziale und Vernetzungsaspekte aufgegriffen werden. 

Wiederherstellung naturnaher Auen-Lebensräume 
Die Erstellung des Kompensationskonzeptes durch Sweco Koblenz umfasste für die Standortsuche umfangreiche Geländeerhebungen (Biotop- und Lebensraumtypen, Avifauna, Amphibien). Am Ende wurde ein Realausgleich von 3,70 ha Feucht- und Niedermoorwiesen (durch Wiedervernässung), 1,60 ha Auwald (durch gelenkte Sukzession) und weitere 3,55 ha typischer Auenbiotope umgesetzt. Die landespflegerische Ausführung erstreckte sich über 4 Teilgebiete entlang des Holzbaches mit 7 Retentionsmulden, in denen Blänken und Röhrichtzonen angelegt und Feuchtgrünland eingesät wurde. Daneben wurden Gräben aufgeweitet und ein „umgekippter“ Landschaftsteich wiederhergestellt. 

Nachhaltigkeit 
Das Projekt dient dem Hochwasserschutz und der Revitalisierung von Feuchtbiotopen, die nach der (Wieder-)Herstellung extensiv bewirtschaftet werden. Die Maßnahmen führen zu einer erhöhten Resilienz des Ökosystems Bachaue, in der typische Arten gefördert und Pufferleistungen von Böden und Vegetation reaktiviert werden. Letztlich können dadurch Nähr- und Schadstoffe gepuffert und CO2 gebunden werden. 

Planung und Umsetzung
 
Nach langer Planungsphase konnten die Retetionsmulden und Lebensräume zwischen 2020 und 2022 (endlich) hergestellt werden. 

#links
igeo     https://www.igeo-gmbh.de/
Manns  https://www.wirges.de/strukturierte-daten/organisationen/gewerbe-handel/stadt-wirges/manns-ing-dr-manns-conrad-gmbh/
Sweco  https://www.sweco-gmbh.de/unsere-leistungen/stadt-und-umweltplanung/

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Hochwasser- und Sturzflutenvorsorgekonzept

Im Rahmen der Erstellung eines Hochwasser- und Sturzflutenvorsorgekonzeptes für die Verbandsgemeinde Puderbach finden in den kommenden Monaten Ortsbegehungen in allen Ortsgemeinden und Ortsteilen statt, auf die gesondert im Mitteilungsblatt hingewiesen werden.

Durch die Verbandsgemeinde wurde das Ingenieurbüro Heinemann aus Altenkirchen mit der Erstellung eines Konzeptes, welches durch das Landesumweltministerium mit 90 % gefördert wird, beauftragt. Ziel der Ortsbegehungen ist es, gemeinsam mit Ortsansässigen sowie Vertretern der Orts- und Verbandsgemeinde vor Ort Gefahrenstellen zu erkennen und dabei auf entsprechende Schutzmaßnahmen hinzuweisen. Während der Begehung werden hilfreiche Tipps und Anregungen zur Vorsorge und Schutzmaßnahmen durch die erfahrenen Wasserwirtschaftsingenieure Herrn Ulf Heinemann und Herrn Eckhard Hölzemann gegeben. Über eine rege Teilnahme an diesen Informationsveranstaltung würden wir uns sehr freuen.

Neue Wege im Klima-, Umwelt- und Naturschutz im „Puderbacher Land“  

„Alle wollen das Klima retten – aber niemand will was tun“. So stand es am 15.02.2021 im Spiegel zu lesen – und ähnlich auch in vielen anderen Medien.  Nun ist die Rettung des Klimas ein hehres Ziel, das nur mit gemeinsamer Kraftanstrengung aller Staaten dieser Erde erreicht werden kann. Leugner des Klimawan­dels in Deutschland betonen immer wieder, dass der relativ geringe Anteil Deutsch­lands an den CO2-Emissionen weltweit  sowieso nur wenig zum Klimawandel beiträgt und eine Verringerung der CO2-Emissionen in Deutschland demzufolge nur marginale Auswirkungen auf das Weltklima habe. Wenn alle so denken, dann passiert halt wirklich nichts und die Schreckensszenarien des Lebens auf dieser Erde bei einer um vielleicht 2-3 oder sogar mehr Grad erhöhten Durchschnittstemperatur mit regelmäßigen Unwettern, Stürmen, Überflutungen etc. werden Wirklichkeit – die letzten Jahre deuten darauf hin, dass wir uns offenbar bereits auf diesem Weg befinden.  Getreu dem afrikanischen Sprichwort „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern“ wurden in einer Sitzung des Umweltaus­schusses der VG Puderbach Mitte 2021 zahlreiche Maßnahmen zur Förderung von Klima-, Umwelt- und Naturschutz im Puderbacher Land diskutiert. Die Basis der Diskussion bildete eine längere Präsentation der in Dürrholz-Werlenbach wohnenden Agrarwissen­schaftlerin Dr.Antje Holthausen. Frau Holthausen sprach darin eine Reihe von möglichen Maßnahmen an, mit denen jede einzelne Mitbürgerin und jeder einzelne Mitbürger einen kleinen Beitrag zur Erhaltung und Förderung von Natur, Umwelt und Klima im Puderbacher Land beitragen kann, wobei auch eine Reihe von bereits existierenden Positivbeispielen in der Verbandsgemeinde erwähnt wurden. Exemplarisch verdeutlichte Frau Holthausen dies am Thema „Naturnahe Hausgärten“ im Vergleich zu „Schottergärten“. Weitere Punkte, die in der Sitzung angesprochen wurden und die in den nächsten Wochen angegangen werden sollen, betreffen Wiederaufforstungs- bzw. Pflegemaßnahmen in unseren Wäldern gemeinsam mit unserer Försterin bzw. unseren Förstern, die Eindämmung von Neophyten, Biotope und deren Vernetzung, Blühstreifen, Blumenwiesen, Streuobstwiesen, wasserwirtschaftliche Maßnahmen und Hochwasserschutz, Natur und Landwirtschaft oder auch klimapolitische Maßnahmen infolge des verstärkten Einsatzes von regenerativen Energien. Koordiniert werden alle diese Themen durch einen fünfköpfigen Lenkungsausschuss, der auch für die Öffentlichkeitsarbeit, sowie die Kontakte zu Kommunen und Behörden, zu Schulen und Kitas, zur Land- und Forstwirtschaft etc. zuständig sein wird.  Um schneller handlungsfähig zu sein, wurde von jeder der im Umweltausschuss vertretenen politischen Fraktionen je ein Mitglied in diesen neu gegründeten Lenkungsausschuss entsandt. Leiterin des Ausschusses ist Frau Dr.Holthausen, die nicht in einem politischen Gremium der VG tätig ist, die übrigen Mitglieder sind (in alphabetischer Reihenfolge): Michael Klappert (CDU), Uli Neitzert (FWG), Marie-Luise Schreiber (Bündnis 90/Die Grünen) und Jürgen Trenck (SPD). Erstes Ziel des Lenkungsausschusses ist eine Bestandsaufnahme dessen, was in der VG Puderbach in den letzten Jahren zu diesen Themenfeldern bereits geschehen ist und wo wir heute stehen und wie wir von hier aus weiter fortfahren wollen. Parallel dazu wird eine Organisationsstruktur unterhalb des Lenkungsausschusses sowie ein Netzwerk von handelnden Kommunen, Behörden, Organisationen, Unternehmen und Personen aufgebaut.   Die Öffentlichkeitsarbeit soll deutlich verstärkt werden, z.B. indem die Ergebnisse, die im Rahmen dieses ganzen Prozesses erzielt werden, auf der Homepage "www.naturschutz-puderbach.de" dargestellt werden. Dort wird man dann auch Ansprechpartner für die einzelnen Projekte finden, es wird die Möglichkeit geben, eigene Ideen und Initiativen mit einzubringen, konstruktive Kritik zu äußern oder sich in anderer Form einzubringen.  Das alles geht nicht von heute auf morgen: Bei diesem umfangreichen Programm sind die Initiatoren natürlich auf die – auch praktische - Mithilfe Vieler angewiesen. Wir freuen uns daher auf alle, die sich hier angesprochen fühlen und bereit sind, in irgendeiner Form den Weg zu mehr Klima-, Umwelt- und Naturschutz im Puderbacher Land aktiv mitzugehen. Auch der Auf- und Ausbau der Homepage "www.naturschutz-puderbach.de" mit dem darauf hoffentlich entstehenden Netzwerk von handelnden Organisationen und Personen braucht seine Zeit und wird erst nach und nach mehr und mehr gefüllt werden können.   

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Neophytenbekämpfung

Liebe Mitbürgerin, Lieber Mitbürger,
kaum zu glauben, dass uns eine Pflanze mit so einer schönen Blüte, so viel Ärger bereitet. Das „Indische Springkraut“ wurde Anfang des 19. Jahrhunderts als attraktive Zierpflanze aus dem Himalaya-Gebiet (Indien) eingeführt. Die Verbreitung erfolgt über Samen, die bis zu 7 m aus der Frucht herausgeschleudert werden und schwimmfähig sind, sodass sie über Fließgewässer weit verbreitet werden können. Jede Pflanze produziert bis zu 2.000 Samen. Das „Indische Springkraut“ bildet wegen seiner hohen Samenproduktion schnell große flächendeckende Bestände, in denen keine heimischen Pflanzenarten aufwachsen können. Da es sich bei dem „Indischen Springkraut“ um eine einjährige Pflanze handelt, reicht es für die Bekämpfung aus, die Samenproduktion und die Samenverbreitung  zu verhindern. Dazu können die Pflanzen vor der Samenreife herausgerissen werden, was relativ leicht geht. Größere Bestände können gemäht und befahrbare Flächen gemulcht werden.

Nur mit vereinten Kräften wird es uns gelingen, dem „Indischen Springkraut“ Paroli zu bieten. Deshalb meine dringende Bitte an Sie: „Machen Sie mit bei der Springkrautbekämpfung am Holzbach, an den Nebenbächen und in unseren Wäldern.“

Ihr Bürgermeister Volker Mendel